Ausbildungsprojekte

Plastisches Ziselieren (Johanna Bergmann) ( ... mehr )
Ziselierkitt herstellen: Egino Weinert ( ... mehr )
Fuchsschwanzketten mit Ida Wagner (Teil 1) ( ... mehr )
Ketten häkeln mit Johanna Bergmann ( ... mehr )
Kettenstricken mit Paula Schletter ( ... mehr )
Feueremail mit Johanna Bergmann ( ... mehr )
Becky Weier: Ein Zwischenfingerring ( ... mehr )
Verena Kuck: Die Möbiussche Schleife ( ... mehr )
Auszubildende Johanna Bergmann. Thema : Silberschmieden ( ... mehr )

Plastisches Ziselieren (Johanna Bergmann)





Eine historische Arbeit - Nymphe auf Seeungeheuer -, ziselierter Deckel eines Silbergefäßes aus dem 4. Jahrhundert v.u.Z. , gefertigt von einem griechischem Künstler (Zu sehen im Nationalmuseum Tarent), diente Johanna Bergmann als Vorlage für eine plastische Ziselierübung. Die Zeichnung wird mittels Kopierfolie auf ein eingekittetes Silberblech (0,8 mm - 1mm) übertragen.



Die Linien werden mit der Trassierspitze nachgezogen, um dauerhaft auf dem Silberblech sichtbar zu sein.



Hier sehen wir die für das Ziselieren notwendigen Werkzeuge: Eine wirklich schwere Ziselierkugel, die auf einem mit Sand gefülltem Lederwulst frei beweglich ist. Wir verwenden Graveurkugeln, da sie komplett aus Stahl sind und unterschiedliche Kittstöcke aufnehmen können. Im Hintergrund die Kittkugel für Fassarbeiten. Das Gewicht der Ziselierhämmer wird durch rote Punkte angezeigt. Hier ein Punkt, also für leichtes Schroten. Die Punsen wurden alle selbst geschmiedet. Jede Auzubildende schmiedet sich im Laufe ihrer Ausbildung drei Punsen. (Das wird unter dem Punkt Stahlwerkzeuge herstellen und härten gezeigt) Die Punsen sind in verschiedenen Büchsen geordnet: Schrotpunsen, Fasspunsen, Modelierpunsen und Formpunsen (Also eher "Stempel")



Die wichtigsten Linien wurden hier mit feinen Schrotpunzen geschlagen. Ziseleure nennen das auch noch "anzeichnen".



Mit schwerem Werkzeug (Ziselierhammer mit vier oder sogar fünf Punkten und starken Modellierpunsen) werden die plastischen Strukturen von hinten nach vorne herausgetrieben. Dafür braucht man natürlich einen Kitt, der nicht sofort springt. Ein Nicht-Ernergie-Spar-Strahler sorgt einerseits für Licht und für die nötige Temperatur.



Auf einer gehärteten Richtplatte wird nun der Hintergrund auf eine Ebene gebracht. Der Ziseleur nennt das "Absetzten".



Das fertige Übungsstück wurde sulfidiert, auf eine Schieferplatte befestigt, und erfreut Meister wie Auszubildende!